EOFT 08/09

Dean Potter gehört weltweit zur absoluten Kletterelite. Er bewegt sich nicht gern auf ausgetreten Pfaden. Zahlreiche First Ascent beweisen, dass er sich am Fels stets neue Herausforderungen gesucht hat. Jetzt betritt er wieder Neuland. Barfuß, in Jeans und T-Shirt, 275 Meter über dem Boden hat er eine neue Sportart etabliert: Baselining - eine Kombination aus Highlining und BASE-Jumping. Bei seinem Balanceakt in luftiger Höhe will Dean Potter eine Strecke von 55 Metern auf einem straff gespannten Seil überqueren – ohne Sicherung, nur mit einem Fallschirm auf dem Rücken. Sollte er das Gleichgewicht verlieren, bleiben ihm 2 Sekunden um die Leine zu ziehen und sicher zu landen. Adrenalin pur. Eine Pionierleistung der besonderen Art vor der faszinierenden Kulisse des Hell Roaring Canyon bei Moab, Utah.

Einmal zu Fuß quer über die Alpen? Acht Etappen, knapp 300 Kilometer, 15.910 Höhenmeter - der Transalpine Run ist eine echte Herausforderung. Unter den 482 Läufern aus aller Welt ist auch der Engländer Neil, der schon zum vierten Mal dabei ist. Für Martina und Elisabeth aus Südtirol wird der Run quasi zum Heimspiel, denn ihr Heimatort Sexten markiert den Schlusspunkt des Rennens. Während Neil und die beiden Südtirolerinnen mehr "dabei sein" als gewinnen wollen, hat Stefan, ein durchtrainierter Laufprofi, den Sieg klar vor Augen. Doch der Berglauf stellt sämtliche Erwartungen der Teilnehmer auf den Kopf. Stefan bekommt die Grenzen seines Körpers zu spüren und die Martina und Elisabeth kämpfen mit zwei Kanadierinnen um den ersten Platz.

Im Herbst 2007 haben sich die beiden Extrembergsteiger Benedikt Böhm und Sebastian Haag aus München den 8.163 Meter hohen „Manaslu“ vorgenommen. Begleitet vom französischen Nachwuchsalpinist Nicolas Bonnet wollen die Beiden den Gipfel des achthöchsten Bergs der Erde wieder in ihrer bewährten Disziplin, dem Speedbergsteigen, erreichen und anschließend mit Skiern abfahren. Doch im Basislager wird die Geduld der Bergsteiger auf eine harte Probe gestellt. Das Warten auf ein geeignetes Wetterfenster zerrt an den Nerven. Eine Lawine zerstört sämtliche bereits eingerichtete Höhenlager. Die Expedition steht damit kurz vor dem Aus. Als die Meteorologen endlich wieder grünes Licht für den Aufstieg geben, machen sich Beni, Basti und Nicolas sofort auf den Weg. Doch knapp 200 Meter unter dem Gipfel müssen sie eine schwierige Entscheidung treffen.

Seth Warren und Tyler Bradt begeben sich auf einen außergewöhnlichen Roadtrip. Sie wollen den gesamten Pan-American Highway ohne einen einzigen Tropfen Benzin oder Diesel zurücklegen. Insgesamt müssen rund 48.000 Kilometer bewältigt werden. Von Alaska bis zum südlichsten Zipfel Argentiniens, teilweise quer durch den Dschungel und über Hochgebirgspässe. Ein verrückte Idee - doch Seth und Tyler haben einen genialen Plan. Sie lassen ein altes japanisches Feuerwehrauto mit einem Vielstoffmotor ausstatten, der von Biodiesel über frisch gepresstes Pflanzenöl bis hin zu altem Frittenfett alles verbrennen kann. Dann starten sie ihren Trip in der Zuversicht, dass sich längs der Wegstrecke genügend edle Treibstoffspender finden und die Reise nicht auf irgendeiner Bergkuppe in den Anden mit einer Katastrophe endet.

Der Schweizer Mathias Roten (1979-2008) war Speedflyer der ersten Stunde. Er beherrschte sämtliche Finessen der Sportart und bereicherte sie um einige spektakuläre Tricks. Schneller und flexibler: durch Speedflying erfährt das Gleitschirmfliegen eine völlig neue Definition. Wenn Mathias abhob und sich mit seinem Schirm in die Höhe schraubte, dann war er in seinem Element. Die „Dune du Pyla“ an der französischen Atlantikküste bietet perfekte Speedflying-Bedingungen, denn die ständigen Aufwinde ermöglichen ein non-stop Flugvergnügen. Und so drehte Mathias hier mit bis zu 100 km/h seine Pirouetten und sauste teilweise so knapp am Boden vorbei, dass er mit dem Schirm den Sand aufwirbelte. Doch Speedflying ist nicht nur eine Sportart für Einzelgänger. Zusammen mit dem Spanier Raul Rodriguez vollführte Mathias im Berner Oberland (Schweiz) einige ganz spezielle Tricks – mit atemberaubender Leichtigkeit und einem untrüglichen Gespür für seinen Schirm.

Mathias Roten verunglückte am 7. März 2008 beim Testen eines neuen Gleitschirms.

Mountainbiking ist in Profikreisen keine Saisonerscheinung. „Seasons“ zeigt: Pro-Rider leben ihren eigenen Rhythmus. Ein Jahr lang haben die kanadischen Filmemacher von „The Collective“ sieben Fahrer begleitet und alle Höhen und Tiefen des Profilebens dokumentiert. Viele Wettkämpfe, viel Training und vor allem - viel Spaß. Mountainbiking ist nicht nur ein Sport – it’s a special way of life. Euch erwarten halsbrecherische MTB-Stunts, rasante Downhill Races und natürlich - Backcountry Freeriding. Extrem schnell und auf jeden Fall ansteckend! Da möchte man sich am liebsten gleich auf’s Rad setzen und den nächsten Hügel hinuntersausen. Oder vielleicht auch mal einen Abstecher in den Pool machen: wie zum Beispiel Cam McCaul!

Mehr Speed, mehr Spaß, mehr Schnee. Bei „Seven Sunny Days“ kommt echtes Powder-Feeling auf. Für alle Winterfans gibt es auf der großen Leinwand die spektakulärsten Fahrer der Saison zu sehen – nicht nur in fantastischsten Freeskiing-Aufnahmen an dick verschneiten Berghängen, sondern auch beim Tricksen im Park. Das Ganze in wunderschönen Zeitlupenaufnahmen und noch nie gesehene Perspektiven. Zum erstklassigen Mix fehlt dann nur noch ein prickelnder Soundtrack. Eine coole Kombination, die vor allen Dingen eines macht: süchtig nach Schnee.

Der Rio Baker in Chile und die vietnamesischen Pongour Falls sind ein Paradies für Kajaker. Die Stromschnellen auf dem Rio Baker haben es in sich. Der türkisblaue Strom, der sich majestätisch durchs patagonische Hochland windet, ist der wasserreichste Fluss Chiles. Und der Thac Bay Tang, was übersetzt soviel wie „Sieben-Stufen Wasserfall“ bedeutet, garantiert mit einer Fallhöhe von 40 Metern eine ordentliche Portion Nervenkitzel. Bei ihrer Kajaktour rund um den Globus machen auch Rush Sturges und sein Team an diesen exotischen Spots Station. Aufregende Whitewater-Action mit packendem Soundtrack, bei dem auch leise Melancholie mitschwingt. Denn beide Locations wird es in naher Zukunft nicht mehr geben. In Vietnam versiegt der Wasserfall, da flussaufwärts ein Wasserkraftwerk gebaut wurde und auch in Chile soll der Fluss gestaut werden. Ein Grund mehr diese „last descents“ besonders zu genießen.

Es ist eine der letzten alpinistischen Herausforderungen: ein bislang unbezwungenes Treppenhaus in einem ganz normalen Bürogebäude. Die Bergsteiger stellen sich der Herausforderung unter absolut gewöhnlichen Bedingungen ein absolut unspektakuläres Ziel zu erreichen – die oberste Etage. Dennoch bringt der Aufstieg Material und Mensch an die Grenzen ihrer Belastungsfähigkeit. Die Eispickel finden in dem betonharten Untergrund kaum Halt, die Alpinisten hangeln sich mühsam von einem Treppenabsatz zum nächsten. Trotz bester technischer Ausstattung hat die Expedition etliche Verluste zu beklagen. Eine Parodie auf sämtliche Alpin-Dokus mit unverkennbar britischem Humor.